Was sind pathologische Lügen?
Pathologische Lügen sind wiederholte, zwanghafte und oft nicht nachvollziehbare Unwahrheiten. Anders als bei „weißen“ oder „höflichen“ Lügen steht hier nicht ein klarer Zweck im Vordergrund. Vielmehr wird das Lügen zu einem Muster, das tief im Verhalten einer Person verankert ist.
🔍 Merkmale pathologischer Lügen
- Die Lügen sind oft detailreich, aber schwer überprüfbar.
- Es gibt keinen erkennbaren Vorteil für die lügende Person.
- Lügen werden selbst dann erzählt, wenn sie leicht widerlegt werden können.
- Das Muster ist wiederholt und wirkt zwanghaft.
🧠 Psychologischer Hintergrund
Pathologisches Lügen wird in der Psychologie auch als „Pseudologia phantastica“ bezeichnet. Es kann im Zusammenhang mit Persönlichkeitsstörungen, Aufmerksamkeitsbedürfnis oder inneren Konflikten stehen. Betroffene erfinden oft Geschichten, um ein bestimmtes Selbstbild aufrechtzuerhalten oder innere Unsicherheiten zu kompensieren.
Pathologische Lügen sind nicht bloß „schlechte Angewohnheiten“. Sie können Ausdruck tieferliegender psychischer Themen sein und sollten ernst genommen werden.
🇦🇹 Österreichischer Kontext
In Österreich haben pathologische Lügen keine eigene rechtliche Definition. Relevanz bekommen sie aber in Verfahren, wenn durch wiederholte Unwahrheiten andere geschädigt werden – etwa bei falschen Anschuldigungen oder Betrugsdelikten. In vielen Fällen liegt jedoch ein psychisches Thema vor, das nicht rechtlich, sondern therapeutisch bearbeitet werden sollte.
🧭 Unterstützung bei problematischem Lügenverhalten
Unser Team umfasst Mediator:innen und Berater:innen, die Erfahrung mit Konflikten durch fehlendes Vertrauen oder wiederholte Unwahrheiten haben. Für psychische Ursachen empfehlen wir die Zusammenarbeit mit Psychotherapeut:innen oder klinischen Psycholog:innen.
Stand: Oktober 2025 – Abgerufen am